Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Förderlinie der Industriellen Gemeinschaftsforschung für die vergangenen drei Jahre evaluieren lassen. Dabei haben 9 Fachleute von Kienbaum Consultants International GmbH ein Gutachten erarbeitet, das das IGF-Programm aus verschiedenen Blickrichtungen mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Methoden zur Datenerhebung innerhalb der Akteure aus Industrie und Wissenschaft beleuchtet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Innerhalb der Förderlandschaft reiht sich die IGF mit ihrer vorwettbewerblichen und themenoffenen Gemeinschaftsforschung sehr gut ein. Es kommt zu keinen wesentlichen Dopplungen mit anderen Förderprogrammen.
Im Zusammenspiel mit anderen Förderlinien des BMWK, werden der IGF positive Synergieeffekte bestätigt. Im Bereich zwischen „Vorwettbewerb“ und „Marktnähe“ innerhalb der Forschungskette, bestätigt die Untersuchung den BMWK-Förderlinien IGF, INNO-KOM, WIPANO und ZIM ein inhaltlich sinnvolles und gutes Zusammenspiel.
Innerhalb der IGF zeigt sich durch die Untersuchung die bedeutende Rolle der Forschungsvereinigungen. Als Bindeglied zwischen den Akteuren agieren sie von der Ideenfindung, über die Antragstellung, der Weiterleitung von Fördermitteln bis zum Transfer der Ergebnisse in Schlüsselfunktionen innerhalb des Innovationsprozesses. Dabei wird den Forschungsvereinigungen ebenfalls ein Beitrag zur Schaffung und Stärkung von Netzwerken, zur Multiplikation von Forschungsergebnissen sowie zur Interessenvertretung der Industrie attestiert. Es zeigt sich ein enger Austausch mit Forschungseinrichtungen und Industrie (insbesondere KMU) sowie eine Unterstützung der Qualitätssicherung in der Anwendungsforschung aufgrund einer standardmäßigen Teilnahmemöglichkeit der Industrie in der IGF.
Laut Untersuchungsbericht werden der Industrie (und dabei besonders auch den KMUs) vornehmlich vier Berührungspunkte innerhalb der IGF geboten: Ideeneinbringung, inhaltliche Vorhabenbegleitung und -unterstützung, Nutzung von Projektergebnissen sowie Gutachtertätigkeiten im Innovationsprozess selbst.
Bei den Akteuren stehen vornehmlich fachlich-inhaltliche Aspekte im Vordergrund, was zu einem kontinuierlichen Setting aktueller Themen zur industriellen Anwendungsforschung führt und gleichzeitig die Erarbeitung von Orientierungswissen für alle fördert.
Der IGF wird attestiert, dass sie KMUs den Zugang zu Forschungsergebnissen erleichtert und dadurch Forschungsarbeiten nicht mehr selbst finanziert werden müssen. Es werden nur bedingt interne Kapazitäten bei den KMUs gebunden und trotzdem wird eine Know-how Vermehrung im Unternehmen gefördert. Auch hinsichtlich des Hemmnisses des Fachkräftemangels konnte ein IGF Beitrag aufgezeigt werden.
Laut Abschlussergebnis hat sich die IGF im Untersuchungszeitraum als effektives Förderinstrument erwiesen. Die mit der Förderung erzielten Effekte leisten laut Gutachten einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Programmziele: „… die IGF (beweist) seit vielen Jahrzehnten Alleinstellungscharakter in der deutschen (und europäischen) Förderlandschaft und stellt somit einen wichtigen Teil der Innovationsförderung im Bundesgebiet dar. Das zeigt sich auch daran, dass die IGF Synergien zu einer Reihe an weiteren Förderprogrammen bildet.“
Als wichtigste Schlussfolgerung wird in dem Bericht empfohlen: "Förderprogramm IGF fortsetzen".
Die Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. (FOSTA) begrüßt die Darstellung dieser positiven Effekte aus dem Förderprogramm IGF des BMWK. Wir sehen selbst in einer Vielzahl von Vorhaben zur Stahlanwendungsforschung die positive Wirkung der Industriellen Gemeinschaftsforschung auf die Beteiligten aus Industrie und Wissenschaft.
Die im Ergebnisbericht genannten Empfehlungen zur Programmoptimierung im Hinblick auf den zukünftigen Ergebnistransfer, die fortschreitende Digitalisierung im Forschungsmanagement, die Unterstützung von Förderlinien für interdisziplinäre Themen und die Hebung weiterer Potenziale im Förderprozess greifen wir gerne auf und befürworten eine entsprechende Umsetzung.
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